KREISJUGEND

 MUSIKKAPELLE

 BIBERACH

Benefizkonzert 2016

Großklängige Blasmusik füllt die Kirche

Blasorchester und Chor der Kreisjugendmusikkapelle konzertieren in Rot an der Rot

Rot an der Rot / vo Das Blasorchester und der Chor der Kreisjugendmusikkapelle haben unter der Leitung von Tobias Zinser in St. Verena in Rot an der Rot konzertiert.
Das Konzert eröffnete mit „Chorale und Alleluja“ von Howard Hanson. Das Werk beginnt mit einem gefühlvollen Choral, dem ein fröhliches und freudiges „Alleluja“ nachfolgt. Verschiedene Themen wechseln einander ab. Kirchenglocken werden hörbar; es klingt sehr feierlich.
James Barnes hat das Klagelied „Threnody“ für einen guten Freund nach dessen frühem Tode geschrieben. Sehr farbige Instrumentierung mit strahlendem Blech und Schlagwerk mit Röhrenglocken. Der Freund war Saxofonist und Barnes schließt seine Komposition mit einer aufsteigenden Saxofonmelodie, gleichsam als Aufstieg des Toten in den Himmel.
Der Amerikaner Alfred Reed war einer der bedeutendsten Blasmusikkomponisten. Die Komposition „Praise Jerusalem“ bringt Variationen über ein armenisches Kirchenlied. Reed schildert hier musikalisch die Auferstehung Christi, schöpft jede Klangfarbe des Orchesters aus, lässt die Instrumente in voller Pracht erstrahlen. In einem überwältigenden Schluss ist der feierliche Klang eines zusätzlichen sechsstimmigen Blechbläsersatzes mit dem Blasorchesterklang verschmolzen.
Beim Begräbnisgesang, op. 13 von Johannes Brahms von 1858, stellt Dirigent Zinser seinem Orchester einen Chor zur Seite. Der Text basiert auf der Renaissance-Hymne „Zum Begrebnis“, beschäftigt sich mit Tod und Wiedergeburt. Ebenso wie bei Beethoven ist Brahms’ religiöse Musik ästhetisch und spirituell, nicht liturgisch, aber romantisch in ihrem emotionalen Gehalt.
Die Grundlage für die Orchester-Invention „Mosaichoralmente“ von Thiemo Kraus ist der Choral „Was mein Gott will, das g’scheh“ aus der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach. Das Werk beginnt in Form einer Chaconne, in der sich das Orchester aus einer beginnenden kammermusikalischen Besetzung zu einem großen majestätischen Tutti entwickelt. Insgesamt wird das thematische Material sehr frei bearbeitet.
Stephen L. Melillos Werke beziehen sich vielfach auf den Gegensatz zwischen Gut und Böse. Zu der Komposition inspirierte ihn der viel zitierte Satz „Musik ist die Sprache der Engel“. Der Komponist erzeugt im Orchester eine Klangsprache mit Assoziationen an asiatische Klangstrukturen, die direkt in die Welt der Engel entführt.
Alexander Glasunow schrieb seine Festmusik „Cortège solennel op. 91“ 1909. Die Festmusik weist eine unverkennbar russische Klangsprache und traditionelle Kompositionstechniken auf. Nach einer Eröffnungsfanfare wird das russisch geprägte Hauptthema vorgestellt. Dieses thematische Material verarbeitet Glasunow im Folgenden mit verschiedenen Techniken und lässt es durch die Instrumentengruppen wandern.
Die mehr als 70 Musiker des Orchesters sind ausgezeichnet studiert, machen großen Farbenreichtum hörbar, entwickeln aus den Harmonien die fesselnden Spannungen innerhalb eines Werks. Dirigent Tobias Zinser zaubert mit seinen Musikern die Synthesen aus allen möglichen Instrumentenfarben, erzeugt dynamische Transparenzen mit Lust am strukturierten und doch leuchtend geschmeidig fließendem Klang.
Die Spenden der Besucher für dieses Benefizkonzert waren für den Kreisjugendring Biberach und für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge vorgesehen.

Quelle: Schwäbische Zeitung vom 07.11.2016 - Günter Vogel